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der Wolkentempel

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Beitrag  Nivia So Jan 02, 2011 5:31 pm

Der Wolkentempel liegt im Zentrum des Gebirges an der westlichen Grenze Valcias und war einer vor langer Zeit verehrten Wolkengottheit geweiht. Heute dient er als Versammlungsplatz der Nebelkrieger, Rückzugsort für deren Anführer und Aussichtspunkt über den Westen Valcias.
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Zuletzt von Nivia am Mo Jan 17, 2011 9:59 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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der Wolkentempel Empty Re: der Wolkentempel

Beitrag  Nivia So Jan 02, 2011 5:58 pm

Wie eine dunkle Schwinge glitt sein Schwert durch die Luft, wirbelte die Nebelschicht, die den Boden bedeckte, auf, spiegelte sich schattenhaft in den glänzenden Säulen des Tempels. Während die weißen Fetzen langsam wieder zu Boden sanken, zischte die dunkle Klinge schon wieder andererorts durch die eisige Luft. Plötzlich verharrte die Schwinge, als sei sie auf Widerstand gestoßen, dann ließ Lucien sie in seine Schwertscheide gleiten. Als hätte er den Atem angehalten, um seinem Schwerttanz zu folgen, begann der Wind wieder zu wehen, sodass der Nebel wie eine Wasserschicht leichte Wellen schlug.
,,Wie kann ich dir helfen?", fragte Lucien und drehte sich um. Der Bote, der zuvor an den Tempel getreten war, verbeugte sich kurz und antwortete: ,,Verzeiht mir, dass ich Euch störe, aber ich habe eine Botschaft für euch." ,,Dann tragt sie vor", erwiderte er und sah seinen Untergebenen erwartungsvoll an.
,,Einer eurer Krieger hat von beunruhigenden Dingen in den nördlichen Wäldern erfahren, und sofort nach euch geschickt. Es gehen Gerüchte um, dass ein Magister versucht hat, den Imperator zu stürzen, aber unsere Heiligkeit konnte ihn, selbstverständlich, aufhalten. Nun hat er einige Prüfer ausgesandt, die herausfinden sollen, welche Magister noch eine Gefahr darstellen können und ihn direkt ersetzen lassen, der neue Magister heißt Nefarien Serpine.", berichtete dieser. ,,Das ist wirklich beunruhigend, aber es ist gut, dass sich der Imperator sofort um mehr Kontrolle bemüht. Wird es eine Aufnahmezeremonie für den neuen Magister geben?" ,,Darüber ist nichts bekannt, Meister." ,,Benachrichtige mich, sobald es Neuigkeiten gibt. Du darfst jetzt gehen." Der Bote verbeugte sich eilig, verließ den Tempel und machte sich auf den Weg ins Tal.
Nachdenklich blickte Lucien ihm nach. Wenn sich Magister gegen den Imperator erhoben, bestand die Gefahr, dass Unruhen im Volk entstanden, die vielleicht nicht einmal durch diese Kontrolle zu verhindern waren. Wenn er genug darüber erfahren hatte, würde er sich das wohl mal selbst ansehen, beschloss er.
Lucien sah noch einmal ins Tal, um sich zu vergewissern, dass seine Krieger an ihren Positionen waren, und entdeckte zufrieden die kaum erkennbaren schattenhaften Gestalten, die sich im Nebel hinter Felsen verborgen hatten, um den Pass zu überwachen, während Andere in größerer Entfernung von der Straße trainierten. Dann wandte er sich wieder seinem eigenen Training zu.
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der Wolkentempel Empty Re: der Wolkentempel

Beitrag  Nivia Mo Jan 17, 2011 10:26 pm

Ein paar Tage später, als Lucien gerade mit der Ausbildung einiges Kriegers beschäftigt war, erreichte ein weiterer Bote das Lager. Der Magister hatte das allerdings noch nicht mitbekommen, sondern widmete sich weiterhin seiner Aufgabe: Ein junger, talentierter Krieger hatte sich beworben, einen Teil seines Heers als General zu führen, und wurde erstmal einer Prüfung unterzogen. Lucien hatte alte Schriften von längst vergangenen Schlachten anderer Welten herausgesucht und sie als Beispiele verwendet, um mit ihm probeweise taktische Züge und Strategien zu planen. Der Junge, sein Name war Keldo, schlug sich für sein Alter erstaunlich gut, und Lucien beschloss, ihn erstmal zu einem seiner erfahrenen Generäle in die Berge zu schicken, damit er dort mehr über die Krieger lernen und eigene Erfahrungen sammeln konnte.
Keldo deutete gerade auf eine Schlucht und überlegte laut, wie man die Lage nutzen könnte, um die Feinde aus dem Hintergrund heraus anzugreifen, als das herrannahende Hufgetrappel eines Pferdes zu hören war.
Lucien erhob sich von dem mit Karten und Schriften bedeckten Tisch, den er vor dem Tempel aufgestellt hatte, erklärte seinem Schüler, er solle seine Strategie weiterplanen und trat an den Hang, um herauszufinden, wer da heranritt. Beruhigt ließ er seine Hand sinken, die er vorsichtshalber und mit dem Gedanken an die Unruhen in Valcia an den Griff seines Schwertes gelegt hatte, und ließ den Boten zu sich kommen. Dieser sprang von seinem keuchenden Pferd, verbeugte sich taumelnd und begann sofort, zu berichten:
,, Es... es ist wahr, Meister, der Imperator ist schon mit seinen Luftschiffen angerückt und hat alles zerstört!" ,,Beruhige dich erstmal und erkläre mir verständlich was passiert ist", unterbrach ihn der Magister scharf, offensichtlich war etwas wichtiges passiert, da konnte so ein zusammenhangsloses Gestotter nicht gebrauchen. Der Bote zuckte etwas zusammen, atmete tief durch und versuchte dann, so neutral wie möglich, zu erläutern, was passiert war, allerdings konnte er dabei seine Verunsicherung nicht völlig unterdrücken. ,,Verzeiht mir, Meister. Nun... die Gerüchte über den widerständischen und schändlichen Magister stimmen, es ist Viridian Nocturne, Arcadia wurde auch verdächtigt. Der Imperator hat eine Luftschifflotte zu ihrem Schloss geschickt und alles niederbrennen lassen. Was mit Viridian passiert ist, ist mir nicht bekannt, aber Arcadia wurde wohl zum Duell herausgefordert, ist aber geflohen." Lucien war bestürzt darüber, dass es tatsächlich stimmte, dass sogar mehrere Magister es gewagt hatten, dem Imperator entgegenzutreten. Nicht nur, dass sie als Magister ihr Vertrauen nicht missbrauchen sollten, sie hätten damit rechnen müssen, dass diese Aktion in einem Blutbad endete. Er war hin- und hergerissen. Sollte er nun hierbleiben, sein Heer verstärken und alles aus sicherer Entfernung beobachten, oder losziehen, um sich einen genaueren Überblick über die Lage zu machen? ,,M-Meister? Kann... kann ich gehen?", stotterte der Bote nervös, Lucien hätte ihn fast vergessen. ,,Selbstverständlich, halte mich auf dem Laufenden", erwiderte er etwas abwesend und ging nachdenklich zu seinem Schüler zurück, während der Bote davonhastete. Er kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, dass es ihn irgendwann nicht mehr hier halten würde, aber er beschloss, sich vorerst wieder Keldo zu widmen. ,,Nun, wie weit bist du gekommen?", fragte er ihn und setzte sich wieder an den Tisch. Allerdings konnte der Krieger noch nicht einmal zu seiner Erklärung ansetzen, weil einer der Generäle, der sich gerade im Tempel aufgehalten hatte, heranstürzte. ,,Was gibt es?", fragte Lucien und stand auf, als er ihn bemerkte. ,,Die Magister sollen sich in Palmekia versammeln, das ist eine Anordnung des Imperators. Eben erst ist eine Botschaft über die Spiegelplatten im Tempel angekommen. Soll ich Euch eine Truppe mitschicken?", fragte der in Tücher und eine grauschwarze Rüstung gehüllte Mann. ,,Ich werde sofort aufbrechen. Gib den Kriegern Bescheid, dass sie sich bereithalten sollen, damit ich sie rufen kann. Ansonsten werde ich alleine reisen", erwiderte der Magister. ,,In Ordnung, ich kümmere mich darum, dass sowohl Krieger als auch unsere Transportmittel einsatzbereit sind."[/b], antwortete der General, verbeugte sich kurz und machte sich zum nächstgelegenen Lager auf. Lucien nahm sich die bereits bereitgestellte Tasche mit Proviant, Karten und Schriften, dann wandte er sich ein letztes Mal an seinen Schüler: ,,Begleite den General in der nächsten Zeit, er ist im Moment auf dem Weg zum ersten Lager, schick mir dann den schnellsten Drachen nach, den ihr habt." Dieser nickte, raffte seine Dokumente zusammen und eilte dem General nach, während der Magister sich auf den Weg machte. Er erinnerte sich noch daran, wie seine Truppen vor einigen Jahren - oder waren es Jahrzehnte? - hoch in den Bergen einen ganzen Drachenschwarm entdeckt hatten. Diese Wesen waren völlig anders, als die Drachen, wie man sie kannte, sie waren weder bösartig noch aufbrausend, sondern außergewöhnlich ruhig und scheu, vielleicht, weil sie noch kaum Kontakt zu den Menschen gehabt hatten. Es wurde vermutet, dass sie aus einer anderen Welt kamen und sich bisher unentdeckt in den Grenzländern angesiedelt hatten, um ihr Territorium zu erweitern.* Lucien hatte sofort ihren Nutzen als Transport- und Reittiere erkannt und wenige Monate später hatte man die ersten der silberweißen Wesen gezähmt und schon bald begonnen, starke, ausdauernde und gehorsame Drachen zu züchten. Die neue Rasse wurde kurzerhand ,Nebeldrachen´ genannt, weil sie sich im Flug stets mit Nebel umgaben und sich wie der Nebel ruhig und lautlos bewegten.
Die Sonne stand gerade erst im Zenit, bis Keldo das Lager erreicht und einen fertigen Drachen losgeschickt hatte, konnte es also noch dauern, also beschloss Lucien, möglichst noch am gleichen Tag die Talsohle zu erreichen, um spätestens am übernächsten Tag in Palmekia anzukommen.
Allerdings hatte Keldo sich wohl doch mehr beeilt als erwartet, denn der Magister war noch auf dem nebelverhangenen, von dürren Sträuchern und rauhen Felswänden umgebenen Pfad unterwegs, als sich langsam ein riesiger Schatten über ihn herabsenkte. Lucien blieb stehen und betrachtete das Wesen, das für sein Gewicht erstaunlich leise, kaum hörbar auf dem Boden aufsetzte, und ihm mit interessiertem Blick den spitzen, mit langen, federartigen Fortsätzen, welche die ganze Wirbelsäule entlang bis zum Schwanz sprossen, verzierten Kopf zuwandte. Der Drache, Arik war sein Name, war zweifellos ein schönes Tier, das trotz seiner erkennbar starken Muskulatur elegant und dynamisch wirkte, außerdem verliehen ihm seine hellen Augen einen intelligenten und kühlen Ausdruck. Der Magister näherte sich ihm langsam und strich sanft über seinen von harten Knochenplatten geschützten Kopf, dann schwang er sich auf den eher schmucklosen, weißen Sattel, verstaute seine Tasche in einer der Satteltaschen, nahm die Zügel, die ihn mit dem Maul des Drachen verbanden und gebot dem Wesen, loszufliegen. Arik zögerte kurz, er schien sich noch an seinen Reiter gewöhnen zu müssen, dann breitete er die Schwingen aus, die im dichter werdenden Nebel kaum zu erkennen waren, und erhob sich mit einem leisen Rauschen, dann glitt er völlig lautlos durch die Luft.
der Wolkentempel 6xbnpcl2


* Es gab mal eine Studie über Wölfe: Obwohl es viele Schauermärchen über sie gibt, verhalten sie sich ausgesprochen harmlos gegenüber Menschen und sind eher neugierig und zurückhaltend als angriffslustig und gefährlich. Auch in Deutschland soll es nach deren Ausrottung wieder Wölfe geben, die aus Polen eingewandert sind.

>>> Port Ithon (ich weiß, es ist ein Umweg, aber egaaal^^)
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